Freudenberg Sealing Technologies startet Serienproduktion des DIAvent-Druckausgleichselements für Batterien für BJEV EV
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Freudenberg Sealing Technologies startet Serienproduktion des DIAvent-Druckausgleichselements für Batterien für BJEV EV

Sep 05, 2023

Freudenberg Sealing Technologies startet erstmals die Großserienproduktion seiner Druckausgleichskomponente DIAvent für den Einsatz in einem chinesischen Pkw: dem neuen Elektroauto ARCFOX α-T des chinesischen Herstellers Beijing Electric Vehicles (BJEV).

Im Jahr 2017 stellte Freudenberg das innovative Druckausgleichselement DIAvent vor. In Batterien für Elektrofahrzeuge übernimmt ein Ventil, bestehend aus zwei Vliesen mit unterschiedlichen Eigenschaften, den Druckausgleich im Normalbetrieb. Der Überdruckabbau bei der Notentgasung erfolgt über ein reversibles Schirmventil.

So einfach es klingt, so anspruchsvoll ist die Lösung. Während im Normalbetrieb nur wenige Liter Luft pro Minute in beide Richtungen ausgetauscht werden, muss im Ernstfall die gesamte aus einer defekten Zelle austretende Gasmenge in wenigen Sekunden entfernt werden. Andernfalls könnte der starke Innendruck, der um ein Vielfaches höher ist als der Umgebungsdruck, zum Platzen des Gehäuses führen.

Der Trend zu Batteriesystemen mit noch höherer Energiedichte erhöht die Menge an Gas, die im Notfall schnell entfernt werden muss, sowie die Menge an Luft, die im Normalbetrieb ausgetauscht wird.

Das patentierte DIAvent-Ventil von Freudenberg ersetzt üblicherweise verwendete mikroporöse Folien wie PTFE durch eine Kombination aus zwei Vliesstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Der wasserabweisende Vliesstoff auf der Außenseite ermöglicht einen Luftaustausch von etwa acht Litern pro Minute bei geringer Druckdifferenz. Es ist wasserdicht bis zu einer Wassersäule von 100 Millimetern. Steigt der Wasserdruck darüber hinaus, wird eine zweite innere Vliesschicht aktiviert, sodass kein Wasser in das Gehäuse eindringen kann.

Die Entgasung im Notfall wird durch ein ringförmig um den Vliesstoff angeordnetes Schirmventil ermöglicht. Es öffnet zuverlässig, sobald der Druck im Gehäuse den atmosphärischen Luftdruck um mehr als 50 Millibar übersteigt, und kann dann 40 Liter Gas pro Sekunde ausstoßen.

Das Schirmventil schließt am Ende wieder und erleichtert so die sichere Entnahme einer beschädigten Batterie nach der Notentgasung. Da es sich reversibel öffnet und schließt, kann es auch im Normalbetrieb den Druckausgleich unterstützen, etwa wenn Batterien mit sehr hoher Energiedichte schnellen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.

DIAvent übernimmt die Funktionen, die normalerweise von zwei separaten Komponenten übernommen werden – einem Atemelement und einer Berstscheibe. Dies bedeutet für Fahrzeughersteller eine wirtschaftlichere und einfachere Montage, da nur eine Komponente verbaut werden muss.

Gleich nach der Prototypenfertigung bekundeten mehrere Fahrzeughersteller ihr Interesse und testeten das Druckausgleichselement. Anfang 2020 ging DIAvent erstmals für europäische Kunden in Serie.

Vor zwei Jahren starteten die Dichtungsexperten von Freudenberg ein gemeinsames Entwicklungs- und Testprojekt mit dem chinesischen Hersteller BJEV, das 2020 mit einer Vereinbarung zur Serienproduktion erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

BJEV, das seit rund 30 Jahren erfolgreich auf dem chinesischen Automobilmarkt tätig ist, will sich nun auch auf dem europäischen Markt etablieren. Deshalb war dem Unternehmen die Zusammenarbeit mit etablierten Lieferanten vor Ort besonders im Hinblick auf die strengen europäischen Sicherheitsstandards für Pkw sehr wichtig.

Freudenberg Sealing Technologies arbeitet auch mit anderen OEMs an Entwicklungsprojekten für den DIAvent und erwartet bis Ende dieses Jahres weitere Serienaufträge.

Gepostet am 25. November 2020 in Batterien, Elektrik (Batterie), Fahrzeugsysteme | Permalink | Kommentare (0)